Wolle hat immer wieder mit einem negativen Image zu kämpfen. Dass sie kratzig und schwierig in der Pflege sei, ist nur eines der Vorurteile. Wir haben die häufigsten Vorbehalte zusammengefasst und sie unter die Lupe genommen.
Mit Wolle schwitzt man schneller
Kurze Antwort: nein
Lange Antwort: Wolle weist sehr positive thermische Eigenschaften auf. Wolle kann bis zu 33 % ihres Eigengewichtes an Feuchtigkeit aufnehmen ohne, dass ihr Träger diese Feuchtigkeit spürt. Die aufgenommene Feuchtigkeit verdunstet und sorgt dabei für Verdunstungskälte.
Wird Wolle direkt auf der Haut getragen, kann sie wiederum wärmeregulierend wirken: Speziell das Volumen von Merinowolle besteht zu 85 % aus Luft. Damit schafft das Kleidungsstück eine Isolationsschicht, die Wärme am Körper hält.
Fazit: dämmt bei Kälte, kühlt bei Hitze. Temperaturregulierung auf höchster Stufe.
Wolle kratzt
Kurze Antwort: Kann. Unsere nicht.
Lange Antwort: Kratzen kommt von Qualitätsmangel. Wir haben für Sie nur hochwertige Wäsche im Sortiment.
Das menschliche Haar weist eine Stärke von ungefähr 80 Mikron auf. Die Kratzgrenze liegt bei ca 28 Mikron. Merinowolle liegt bei ca 20 Mikron und hat dazu noch äußerst elastische Fasern. Die kratzt also nicht, sie schmeichelt.
Fazit: schmeichelweich
Mit Wolle stinkt man schneller
Kurze Antwort: nein
Lange Antwort: Gerade Merinowolle bleibt über Tage hinweg geruchsneutral, selbst bei starkem Schwitzen wie Sport. Verantwortlich dafür ist das Wollfett Lanolin. Bakterien können es schlicht und ergreifend nicht leiden und vermehren sich in ihrer Gegenwart nur schwer. So schützt Wolle vor Bakterien und Infektionen, völlig natürlich. Damit eignet sich Wolle besonders für Unterwäsche, Babykleidung und Funktionswäsche.
Fazit: ein Vorurteil
Wollpflege ist aufwendig
Kurze Antwort: nein
Lange Antwort: Schmeißen Sie Wolle in die Waschmaschine und aktivieren Sie das Wollprogramm. Das war’s. Einziger Hinweis: Bitte keine Weichspüler. Bei Niedrigtemperatur ist auch Schleudern möglich. Aber schonen Sie doch Umwelt und Wäschestück und lassen Sie Wolle dort trocknen, wo sie sich am wohlsten fühlt: an der Luft. Es dauert weniger lang, als Sie vermuten.
Um die Tragedauer zu verlängern hilft auch schon nächtliches Auslüften der Kleidung.
Fazit: längst überholtes Vorurteil